Die Psychomotorik-Stunde
Jede Stunde hat einen gleichbleibenden Ablauf:
- Begrüßungsritual
- motorisch expressives Spiel
- Nicht die Psychomotorikerin bestimmt die Inhalte der Stunde, sondern das Kind füllt diese Zeit mit Inhalten, die ihm wichtig sind. Die Therapeutin folgt und steht ihm für sein Spiel zu Verfügung.
Es hat die Möglichkeit, seine momentanen inneren Empfindungen im motorischen Spiel auszudrücken. Springen, fallen, konstruieren, zerstören, verstecken, umhüllen … die Freude und Lust am sensomotorischen Tun stehen im Mittelpunkt seiner Handlungen. Wiederholungen prägen oftmals das Spiel. Hier ist es möglich, Widerstand zu spüren, seine eigenen Grenzen auszutesten und Spannungen zu thematisieren. Im Spiel „tun wir so als ob“, wir spielen mit der Veränderung und lernen unser Sein zu gestalten. - Repräsentation
Nun steht nicht mehr das eigene Handeln im Mittelpunkt, sondern es geht um das Erleben aus der Distanz. Das Kind hört einer Geschichte zu, fortlaufend von einer zur anderen Stunde, weitererzählt von der Therapeutin. Die Geschichte orientiert sich am Spiel des Kindes, greift Erlebtes auf, führt in eine fiktive Welt und ebnet durch die bildhafte Sprache den Weg von der Vorstellung und dem Spiel mit inneren Bildern hin zum Denken. - Zeit für das Kind, kreativ/konstruktiv zum Ausdruck zu kommen
Am Ende der Stunde hat das Kind die Möglichkeit, durch Zeichnen, Arbeiten mit Plastilin oder Konstruieren mit Holzbausteinen Distanz zu seinem vorher tonisch-emotionalen Spiel zu gewinnen. Ruhe kehrt ein und das Kind hinterlässt Spuren im Raum. Die Zeichnung wird aufgehoben, die Konstruktion aus Plastilin oder Holzbausteinen wird fotografiert. Die Spur im Raum bekommt Beständigkeit. - Abschiedsritual
Zur leichteren Lesbarkeit wird auf die geschlechtsspezifische Differenzierung verzichtet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter.